Andacht mobil
An dieser Stelle gibt es für die Zeit, in der wir keinen Gottesdienst zusammen feiern können, jede Woche eine neue Andacht. Gleich hier auf dieser Seite, oder beim Spaziergang auf Papier in unseren beiden Kirchen bzw. in Mittelbuchen auch in unserer Sakristei.
Ein Wort zum Sonntag für die Woche zum Mitnehmen oder auf Ihrem Handy.
Ob unsere Bonifatiuskirche in Mittelbuchen oder unsere Kirche in Wachenbuchen so etwas schon einmal erlebt haben?
Jubilate
Gottesdienst: Stefanie Bohn
Votum
Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes, Amen.
Entzünden der Kerze
Schriftlesung Apg 17,22ff.
22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. 23 Denn ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.
24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. 25 Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. 26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 27 dass sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.
28 Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. 29 Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.
30 Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er richten will den Erdkreis mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat und den er vor allen Menschen bestätigt hat, indem er ihn von den Toten auferweckt hat.
32 Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiterhören. 33 So ging Paulus weg aus ihrer Mitte. 34 Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
Wort der Hl. Schrift, Amen.
An(ge-)dacht
Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
Liebe Gemeinde,
wer weiß nicht um seine eigene „Berufungsgeschichte“. Um die Situation, den Augenblick, den Moment als etwas überschwappte, als man das Gefühl hatte „in ihm leben und weben wir“, der Augenblick als das innere Feuer zu brennen begann, als der Glaube in einem selbst Fuß fasste und sich immer mehr im Innern ausbreitete. Welcher Moment, welches Wort, welche Geschichte das ist, das ist bei jedem/ bei einer jeden von uns anders. Und doch wollen sich diese Momente und Augenblicke mitteilen. Im Bibelgesprächskreis tun wir das manchmal. Im vertraulich überschaubaren Kreis erzählt manchmal die eine oder der andere, was ihn vom Zeugnis, das die Bibel uns schenkt, anspricht. Manchmal geht das Erzählte auch tiefer und rührt an die allererste Glaubenserfahrung.
Meine Erfahrung ist, dass es nicht einfach ist, von diesen Erfahrungen zu erzählen. Sie offen zu legen, weil sie das Innerste freilegen und anderen Menschen gestatten bis in die eigene Seele zu blicken.
Manchmal berichten mir Menschen, dass sie Angst haben von ihrem Glauben zu erzählen, weil sie Angst haben verspottet zu werden.
In solchen Momenten muss ich dann an die Areopag-Rede des Paulus denken und ich möchte ihnen Mut zusprechen.
Ob ihm der Spott der Männer damals etwas ausgemacht hat, erzählt die Apostelgeschichte nicht. Ob es ihn wohl verletzt hat oder ob sein Glaube wie ein Schild wirkte, an dem aller Spott abprallte??? Auch das vermag ich aus der Distanz nicht zu sagen. Wohl aber, dass ihm oftmals Spott und Ablehnung begegneten. Und was ich sagen kann ist, dass er, der Spott, es nicht geschafft hat, das Feuer in ihm, Paulus, zum verlöschen zu bringen. Was mich wieder zur Angst und Furcht bringt. Warum fürchten sich Menschen eigentlich frei von ihrem Glauben zu berichten? Fürchtet man, dass der Spott die Flamme zum Erlöschen bringt? Ist es die Angst vor einem Gesichtsverlust, weil er/sie sich fürchtet, dass andere denken/glauben könnten, dass einem der eigene Glaube vielleicht nicht gut zu Gesichte steht. Spott kann verletzen. Ja, das steht außer Frage. Für Paulus und die ersten Zeugen wiegt das Evangelium aber offensichtlich schwerer als der Spott.
Wenn ich heute am Sonntag Jubilate auf die Areopag-Rede des Paulus blicke, kann ich also zweierlei festhalten: Erstens dass die christliche Hoffnung eine Reaktion hervorruft: einige glauben und folgen Paulus nach, andere spotten und gehen weg. Zweitens dass in den biblischen Geschichten auf Momente der Angst oftmals Jubel und Freude über das Evangelium folgen wie z.B. in der Pfingstgeschichte. Jubilate heißt dieser Sonntag, was übersetzt „Jubelt!“ heißt. Und Grund zum Jubel gibt es ganz viel. Der Sonntag ermutigt uns: Jubelt über die Neuschöpfung, Jubelt über die Auferstehung als Neuschöpfung, Jubelt über die Hoffnung auf den verheißenen neuen Himmel und die neue Erde. Also haben Sie Mut! Stimmen Sie heute an diesem Sonntag in diesen Jubel und diese Freude mit ein! Und erinnern Sie sich, was Sie innerlich jubeln lässt. Das kann die Liebe Gottes sein. Die Erfahrung, dass Gott mitgeht über die Jahre. Es gibt so vieles, was Gott uns schenkt. Also: Jubilate!
Amen.
Stimme, die Stein zerbricht
Videoandacht
21. Februar 2021
Gottesdienst zum Gedenken
19. Februar 2021
Sie möchten sich frühere Andachten (nochmal) ansehen?
Videoandacht
Hier gibt es jeden Sonntag um 9 Uhr einen neuen Gottesdienst aus der Kapelle im Haus der Kirche in Kassel
https://www.youtube.com/channel/UChr8o9D8n3uMrHfZphl_qMQ
LICHT DER HOFFNUNG
12 Uhr Gebet
Glocken ertönen von vielen Kirchen an jedem Tag, bei uns nun auch am Mittag. Zusammen mit vielen Kirchengemeinden laden wir ein:
An unseren jeweiligen Aufenthaltsorten können wir ein Licht der Hoffnung entzünden und sind während des 12 Uhr–Glockengeläuts gemeinsam im Gebet verbunden, z.B. mit folgenden Worten:
Gott,
wir beten für unsere Mitmenschen, mit denen wir auf welche Art auch immer verbunden sind,
für die, die unserer Sorge anvertraut sind
und für uns selbst, die wir uns Sorgen machen.
Mit unserem Gebet versetzen wir sie und uns in Deine Gegenwart.
Stärke uns in diesen Tagen des Abstands und der Distanz zueinander.
Beflügle unsere Fantasie, damit wir entdecken, wie und wo wir teilen und die unterstützen können, die uns brauchen.
Stehe denen bei, die krank werden und nicht wissen, wie es ihnen morgen geht und ob sie die Hilfe bekommen, die sie benötigen.
Gott, du leidest mit uns an dieser Welt.
Lass aus unserer Angst ein Loblied werden.
Amen.
Wenn Sie mögen, stellen Sie Ihr LICHT DER HOFFNUNG abends in ein Fenster zur Ermutigung aller, die zu Hause bleiben müssen und sich einsam fühlen.
Ihre Pfarrerin Stefanie Bohn